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Die deutsche Comedy-Kultreihe um den tapferen Apachenhäuptling Abahachi und seinen treuen Blutsbruder Ranger hat sich nicht nur durch ihren einzigartigen Humor, sondern auch durch ihr ikonisches Kostümdesign in die Herzen der Zuschauer eingebrannt. Während „Der Schuh des Manitu“ im Jahr 2001 einen Überraschungshit landete, wurde „Das Kanu des Manitu“ als Fortsetzung bzw. Spin-off mit großer Erwartungshaltung begleitet – und auch hier spielen die Kostüme wieder eine zentrale Rolle.
Die Filme leben vom Spiel mit Klischees – insbesondere mit denen aus klassischen Westernfilmen. Dabei bedienen sich die Kostümbildner*innen bewusst überzeichneter Elemente: Stirnbänder, bunte Federhauben, Fransenjacken, Wildleder-Imitate und Lederhosen treffen auf Plateaustiefel, hautenge Outfits und glitzernde Accessoires. Die Grenze zwischen Parodie und Hommage wird dabei bewusst verwischt.
Im ersten Film „Der Schuh des Manitu“ war besonders das Kostüm von Abahachi (Michael Bully Herbig) stilprägend: sein hellbraunes Leder-Outfit mit roten Applikationen, kunstvollen Stickereien und dem obligatorischen Stirnband wurde schnell zu einer Art Markenzeichen. Für Ranger (Christian Tramitz) orientierte man sich optisch an klassischen Cowboy-Darstellungen à la John Wayne – allerdings mit einem Augenzwinkern und modischen Freiheiten.
In „Das Kanu des Manitu“ ging das Kostümteam noch einen Schritt weiter. Die Charaktere wurden teils noch bunter, schriller und verspielter inszeniert. Besonders auffällig: neue Figuren wie die extravagante Häuptlingstochter Nschotschi 2.0 oder die Rückkehr von Uschi – mit Outfits, die zwischen Fantasy und Karneval schwanken, aber genau deshalb perfekt ins komödiantische Setting passen.
Die Materialien der Kanu des Manitu Kostüme waren meist bewusst „billig“ gewählt – nicht, um zu sparen, sondern um den trashigen Charme zu unterstreichen. Kunstleder, bunte Stoffe und auffällige Accessoires wie riesige Gürtelschnallen oder überdimensionale Indianerschmuckstücke tragen zur parodistischen Überzeichnung bei.
Historisch akkurate Darstellung indigener Kulturen war nie das Ziel der Macher – im Gegenteil: Die Filme brechen mit jeder Form von Authentizität und zeigen stattdessen ein popkulturelles Zerrbild, das absichtlich überzeichnet ist. Wichtig war vielmehr, dass die Kostüme zum Humor und Ton der Filme passen – und das tun sie definitiv.
Kaum ein anderer deutscher Film der 2000er hat modisch (!) so viele Spuren hinterlassen. Noch Jahre später tauchten Abahachi-Kostüme zu Karneval oder auf Mottopartys auf. Selbst die absurdesten Accessoires – etwa die pinke Federboa von Dimitri oder die übertrieben enge Lederhose von Ranger – wurden Kult.
Die Kostüme in „Das Kanu des Manitu“ und „Der Schuh des Manitu“ sind Paradebeispiele dafür, wie stark Mode im Film zur Charakterzeichnung und Atmosphäre beitragen kann – selbst (oder gerade) wenn sie ins Lächerliche gezogen wird. Sie sind nicht realistisch, nicht traditionell, aber absolut einprägsam. Und das macht sie so erfolgreich.
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